Cloud Computing ist längst ein fester Bestandteil moderner IT-Strategien. Skalierbarkeit, Effizienz und Flexibilität sprechen für sich. Doch je stärker Prozesse, Daten und Systeme in die Cloud verlagert werden, desto wichtiger wird eine zentrale Frage: Wer hat eigentlich die Kontrolle über diese Daten und in welchem Rechtsraum befinden sie sich?
Die Frage nach der richtigen Cloud-Lösung ist für Schweizer Unternehmen längst nicht mehr nur eine IT-Entscheidung. Sie berührt zunehmend auch wirtschaftliche Souveränität und rechtliche Sicherheit – insbesondere im Spannungsfeld zwischen internationalen Konzernen und lokalen Anbietern.
Was bedeutet Datensouveränität?
Datensouveränität bezeichnet das Prinzip, dass ein Unternehmen jederzeit die volle Kontrolle über seine eigenen Daten behalten kann. Es geht dabei nicht nur um technischen Datenschutz, sondern um die rechtliche, wirtschaftliche und operative Verfügungsgewalt.
In der Praxis bedeutet das:
- Wer darf auf Daten zugreifen?
- Wo genau werden sie gespeichert?
- Welche gesetzlichen Rahmenbedingungen gelten im Ernstfall?
Der Begriff gewinnt vor allem in Zeiten internationaler Unsicherheiten und wachsender regulatorischer Anforderungen an Bedeutung. Die neue Datenschutzgesetzgebung der Schweiz (revDSG) sowie die europäische DSGVO unterstreichen, wie wichtig Transparenz und Verantwortlichkeit geworden sind.
Dazu kommt: Unternehmen verarbeiten heute oft hochsensible Daten, sei es aus dem Gesundheitsbereich, der Industrie oder dem Finanzsektor. Der Schutz dieser Informationen ist nicht nur ein Compliance-Thema, sondern Teil der geschäftlichen Vertrauenswürdigkeit.
Welche Risiken bestehen bei globalen Hyperscalern?
Die marktführenden Cloud-Anbieter, darunter AWS, Microsoft Azure und Google Cloud, bieten zweifellos leistungsfähige, skalierbare Infrastrukturen. Doch mit der Entscheidung für einen dieser Anbieter geht auch ein Kontrollverlust einher.
Ein zentrales Risiko liegt im physischen Speicherort der Daten. Auch wenn ein Unternehmen in der Schweiz sitzt, können die Daten in Rechenzentren im Ausland gespeichert werden. Dies geschieht teils ohne klare Sichtbarkeit darüber, in welchem Land genau und betrifft auch Backups, Logs und temporäre Dateien.
Ein weiterer Punkt betrifft den Zugriff durch ausländische Behörden. US-amerikanische Anbieter unterliegen dem CLOUD Act sowie dem Foreign Intelligence Surveillance Act (FISA). Diese Gesetze erlauben den US-Behörden, unter bestimmten Bedingungen auf Daten zuzugreifen, selbst wenn sie physisch ausserhalb der USA gespeichert sind. Für Unternehmen, die auf Vertraulichkeit angewiesen sind, stellt das ein schwer kalkulierbares Risiko dar.
Oft wenig beachtet: Vertragsbindung und Exit-Kosten. Wer sich tief in ein proprietäres Cloud-Ökosystem eingekauft hat, tut sich schwer mit einem Wechsel, sei es technisch, finanziell oder organisatorisch. Der Weg zurück in die Kontrolle ist dann nicht mehr ohne Weiteres möglich.
Welche Vorteile bieten lokale Cloud-Anbieter aus der Schweiz?
Wer mit einem Schweizer Anbieter zusammenarbeitet, gewinnt in mehrfacher Hinsicht an Klarheit und Kontrolle. Der wichtigste Punkt: Die Daten bleiben im Land. Sie unterliegen ausschliesslich dem Schweizer Recht, was die rechtlichen Rahmenbedingungen planbar macht, gerade bei sensiblen oder personenbezogenen Informationen.
Ein weiterer Vorteil ist die Transparenz in der Infrastruktur. Lokale Anbieter wie n’cloud hosten in zertifizierten Rechenzentren mit Standortgarantie. Viele bieten zudem eine offene Architektur, die eine einfache Datenmigration ermöglicht und die Abhängigkeit reduziert.
Neben dem technischen Aspekt spielt auch die Nähe zum Anbieter eine Rolle. Persönlicher Kontakt, kurze Entscheidungswege und individuelle Betreuung ermöglichen es, auch komplexe Anforderungen rasch umzusetzen. Gerade bei Supportanfragen oder strategischer Planung entsteht so ein partnerschaftliches Verhältnis statt anonymer Tickets und internationaler Eskalationspfade.
Moderne Schweizer Anbieter müssen sich technologisch keineswegs verstecken. Lösungen auf Basis von Kubernetes, Object Storage, Container-Hosting oder skalierbarem Backup stehen in Leistung und Funktionalität den globalen Playern in nichts nach, bieten aber ein deutlich anderes Vertrauensverhältnis.
Wie Unternehmen Datensouveränitat in der Cloud umsetzen können
Datensouveränität lässt sich nicht durch Technik allein sichern. Es braucht ein Gesamtkonzept, das sowohl rechtliche, strategische als auch organisatorische Aspekte berücksichtigt. Besonders für Schweizer Unternehmen lohnt es sich, vor dem Wechsel in die Cloud gezielt folgende Fragen zu stellen:
- Wo werden meine Daten physisch gespeichert und von wem?
- Unterliegen die Server und die Datenhaltung ausschliesslich dem Schweizer Recht?
- Wer kann auf meine Daten zugreifen, auch im Krisen- oder Ermittlungsfall?
- Wie einfach kann ich die Daten migrieren oder den Anbieter wechseln?
- Sind Vertragslaufzeiten, Ausstiegsklauseln und Kostenmodelle nachvollziehbar und transparent?
Eine souveräne Cloud-Strategie bedeutet auch: Den Notausgang mitplanen. Wer von Anfang an eine Exit-Strategie mitdenkt, behält langfristig die Kontrolle. Dazu gehört die Wahl offener Standards, eine saubere Dokumentation und die klare Trennung von Applikation und Infrastruktur.
Die Zusammenarbeit mit einem Schweizer Cloud-Anbieter wie n’cloud schafft dabei nicht nur technische Sicherheit, sondern auch Vertrauen in die Rahmenbedingungen. In einem Umfeld, in dem Datenverantwortung zum Markenkern geworden ist, ist das ein zentraler Faktor für nachhaltigen Erfolg.